Janita, eine Yoga-Lehrerin aus Melbourne, berichtet von ihrern Erfahrungen und von Yoga-Angeboten in Melbourne. In diesem Blog erfährst du, wo du in Melbourne Yoga-Kurse findest, was Yoga ist wie die Yoga-Szene in Melbourne aussieht!

Meine Erfahrungen mit Yoga

"Das ist nichts für mich. Ich komme kaum an meine Zehen!"

"Das ist doch auch nur so ein Trend auf Instagram"

"Ist das überhaupt Sport? Wie viele Kalorien verbrennt man da?"

Oder wie meine Mutter es beschrieben hat: "Hippies, die sich dehnen und nach Erleuchtung suchen."

Für mich:

"Yoga ist das Rezept für alles, meine Hauptzutat, um ein ehrliches und ausgeglichenes Leben zu führen".

So viele Menschen haben eine falsche Vorstellung von Yoga oder lehnen es einfach grundsätzlich ab. Sogar ich selbst habe mich, nach mehreren Jahren Yoga, manchmal gefragt, ob ich in diese Welt "hineinpasse".

Als ich anfing über meine Yogalehrerausbildung (YTT) nachzudenken, dachte ich, man müsse ein bestimmter Typ Mensch sein, um die Erwartungen des Yogalehrer image zu erfüllen.

Ich konnte mich nicht mit dem Irrglauben anfreunden, dass man ein sog. Guru sein muss um Yoga unterrichten zu können, und nahm an, dass ich meine Überzeugungen ändern müsste: Matcha Lattes und Apfelessig werden mein Leben in Ordnung bringen und wenn ich mir täglich die Nase spüle, wird es mit der Zeit sicher weniger eklig. Ich dachte, ich könnte nicht mehr ins Fitnessstudio gehen (denn das ist nicht sehr “yogi”), dass ich meinen Traumfänger ernster nehmen und anfangen müsste, an meinem Herz-Chakra zu arbeiten.

Offensichtlich war das nichts für mich!

So zynisch und herablassend diese Beispiele auch klingen, sie sind offensichtlich übertrieben und sollen nur verdeutlichen wie lächerlich manch Vorurteile sein können.

Mit Respekt und Akzeptanz der Meinung eines jeden und dem Eingeständnis, dass ich selbst -unter anderem- die Nasenspülung ausprobiert und wahrscheinlich den einen oder anderen Baum in meinem Leben umarmt habe, muss ich auch sagen, dass es für mich nichts Erfüllenderes gibt, als mitten in der Natur zu leben, barfuß zu sein und nur das zu besitzen, was in eine Tasche passt. Es war allerdings ein langer Weg auf dem ich mich oft selbst hinterfragen musste, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen.  

In diesem Artikel teile ich meine Geschichte mit Euch, was mich dazu bewogen hat den ersten Schritt in Richtung Yogalehrer zu gehen, wie sehr es mein Leben bereichert hat, was Yoga wirklich bedeutet und warum Melbourne eine so großartige Stadt ist, um den Yoga Lebensstil zu leben, auch wenn man ab und an Schuhe trägt.

Wie es begann:

Ein Zitat meiner Lieblings-Yogalehrerin am Ende einer Yoga Stunde: "In Yoga gibt es keine Erwartungen, keine Verurteilungen, keine Fragen, Yoga ist das, was es für dich bedeutet" und da war es... Mir wurde klar, dass ich an nichts glauben muss, womit ich mich nicht identifizieren kann und dass ich einfach MEIN Verständnis von Yoga vermitteln kann.

Ich denke immernoch oft daran und habe das in meinen Unterricht folgendermaßen übertragen: "Geht Yoga an, wie ihr auch alles andere im Leben angehen wollt, mit Ehrlichkeit und Offenheit, frei von Urteilen und Erwartungen.”

Nicht lange nach dem inspirierenden Zitat meiner Lehrerin war ich auf dem Weg, die Yoga Ausbildung zu machen. Ich weiß, wir lesen das ständig, aber ich will es trotzdem sagen: Es war mehr, als ich mir je hätte vorstellen können. Es hat mir nicht nur ein tieferes Verständnis von Yoga, - Philosophie, - Geschichte, - Anatomie, - Lebensstil, gebracht, eine tiefere Praxis und lebenslange Freundschaften mit gleichgesinnten, tollen Menschen, es hat mir auch die Augen zu einer neuen Welt der Selbstakzeptanz geöffnet. Etwas, dass mir mehr Ehrlichkeit und Klarheit in mein Leben gebracht hat.

Um zu verstehen, wovon ich hier spreche, sollten wir vielleicht einen genaueren Blick darauf werfen, was "Yoga" wirklich beinhaltet.

Die Yoga-Sutras von Patanjali beschreiben Yoga als die Vereinigung von acht Teilen:

Was ist Yoga?

Yama, Niyama, Asana, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana und Samadhi

Für ein besseres Verständnis, worum es in der Yogaphilosophie und Lebensstil geht, sollte man sich mit den Yoga Sutras im Detail auseinander setzen. Für die Länge dieses Artikels jedoch ist hier meine bescheidene Zusammenfassung:

  • Yama: Behandle die Welt so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
  • Niyama: Selbstdisziplin und positive Gewohnheiten integrieren.
  • Asana: Körperliche Praxis (Das ist, was die meisten Leute denken, wenn sie Yoga hören)
  • Pranayama: Atemübungen
  • Pratyahara: Das Bewusstsein vom Äußeren wegziehen
  • Dharana: Konzentration
  • Dhyana: Meditationspraxis
  • Samadhi: Gefühl von Verbundenheit, Freiheit, Frieden

Für mich sind diese acht kleinen Sanskrit-Wörter die Anleitung zu einem erfüllten Leben, in dem Gesundheit, Zufriedenheit, Ehrlichkeit und Selbstakzeptanz im Ausgleich stehen.

Die Yoga-Szene in Melbourne

Ich lebe in Melbourne, Victoria, ein unglaublich schöner Ort in dieser Welt, der alles zu bieten hat. Von pulsierendem Stadtleben und Wolkenkratzern, gemütlichen Cafés, trendigen Bars und schönen Weingütern bis hin zu belebten Parks, sonnigen Stränden, einer einzigartigen Tierwelt und jeder sportlichen Aktivität, die man sich vorstellen kann: Surfen, Laufen, Wandern, Klettern, Skifahren... und natürlich Yoga. Ganz besonders toll finde ich, dass die Yoga-Welt in Melbourne für jeden zugänglich ist!

  • Von High-End-Studios mit "pre-book your mat"-System zum Geheimtipp-Studio versteckt in einer, für Melbourne typischen, Seitengassen.
  • Von Mitgliedschaften zum 10-er Karten Klassenpass.
  • Von spendenbasierten Konzepten zu kostenlosen Gemeinschaftskursen.
  • Von Power Vinyasa im Fitness Studio zu Handstand-Workshops und akrobatischen Aerial Yoga.
  • Von Meditationen in der Mittagspause zu ausgiebigen Kakao-Zeremonien oder Kirtan-Events.
  • Von Firmen-Yoga zu Yoga im Park.

Es ist für jeden etwas dabei!

Meine eigene Yoga Praxis besteht mittlerweile aus einer täglichen Stunde Vinyasa-Flow am Morgen, gefolgt von einer Meditation (die Dauer hängt von Zeit und Stimmung ab) und eine ruhigere Praxis am Abend, Yin Yoga oder manchmal Yoga Nidra. Ich habe auch eine regelmässige Handstandpraxis in meine Woche eingebaut und folge dieser wie auch allen anderem Sport wie laufen, Fahrrad fahren, schwimmen, skateboarden etc. mit tiefen Dehnungen. Und normalerweise vergeht kein Monat in dem ich nicht bei einem sog. Kirtan mitsinge.

Yoga hat also eine Menge Platz in meinem Leben eingenommen, und ich liebe es!

Bevor covid-19 uns so sehr ans Haus gebunden hat, ging ich auch gerne zwei-drei Mal pro Woche zu Yoga Studios. Jeder hat ja so seine Lieblingsstudios und/oder Lieblingslehrer, von denen wir lernen und Inspiration finden.

Einige meiner Lieblingsstudios in Melbourne:

  • Yoke in South Melbourne
  • RadiantSol in Port Melbourne
  • Yoga8 in der Nähe von Chapel Street: Großartig für Bikram oder andere “Hot” Kurse
  • BodyFlowYoga in Windsor: umfangreiches Angebot und Akrobatik 
  • Fitnesstudios mit Yoga: SouthPacific Health Club und Virgin Active empfehlen. Nicht nur, weil ich in beiden unterrichte, sondern weil das Angebot endlos ist! (und was gibt es besseres, als mit Blick auf den Strand zu trainieren!)

Weitere Infos zu Yoga in Melbourne

Ich bin neu als Yoga-Lehrer*in/Yogi in Melbourne, was nun?

Neuen Lehrern in Melbourne empfehle ich, ein Studio zu finden, in dem du dich wohlfühlst und in dem der Unterrichtsstil zusagt. Dort dann Kontakte knüpfen und nachfragen, ob neue Lehrer die Möglichkeit haben, kostenvergünstigte Gemeinschaftsklassen zu unterrichten. (Viele Studios in Melbourne bieten das an) Vielleicht ist es auch von Interesse dich freiwillig als so genannter Studio-Engel zur Verfügung zu stellen. Wo auch immer du anfängst, wichtig ist mit der eigenen Praxis weiter zu machen, alles zu lesen, was es über Yoga zu lesen gibt um auf dem Laufenden zu bleiben und dich selbst als Lehrer zu finden - Was ist deine Intention im Unterricht? Was möchtest du wirklich mitgeben? Woran kannst du arbeiten?

Wenn du mehr über Yoga allgemein lernen möchtest, deine Asana- oder Meditationspraxis beginnen / vertiefen möchtest oder vielleicht Interesse an Pranayama hast, mein Name ist Janita, ich bin Yogalehrerin in Melbourne, Yoga Alliance zertifiziert mit 300-Stunden. (Vinyasa / Yin & TCM Meridianlinien / Hatha / Aerial Yoga / Pranayama & Meditation / Massoga, Massage-Yoga). Ich unterrichte in mehreren Studios in Melbourne, arbeite mit YarraCity zusammen und habe vor kurzem auch eine Stelle als Volunteer Coordinator bei Yogahood Australien angenommen (eine gemeinnützige Organisation, die Yoga kostenlos in der Gemeinde und Nachbarschaften in Not anbietet). 

 

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